Die Spekulationen über die Mehrdeutigkeit von Kunstwerken und deren Potenzial, sich in verschiedene Bedeutungshorizonte einzuweben, sind vielfältig und zahlreich. Das «Wind Tunnel Deck»-Kartenspiel nimmt diese Beobachtung ernst. Es gibt den Konzepten, Kräften, Akteur:innen, Artefakten und Happenings, die seit 2012 rund um den Wind Tunnel von Florian Dombois und seiner Forschungsgruppe an der ZHdK operieren, eine Stimme und fokussiert ihre noch offenen Potenziale.
56 Karten, art&fiction, 2022
ISBN 978-2-88964-042-3
Les spéculations sur l’ambiguïté des œuvres d’art et leur potentiel à se tisser dans différents horizons de sens sont multiples et fréquentes. Le présent jeu de cartes prend cette observation au sérieux. Il donne la parole aux concepts, forces, acteur.es, artefacts et happenings qui opèrent autour de Soufflerie de Florian Dombois et de son groupe de recherche à la Haute école des arts de Zurich depuis 2012, et se concentre sur leurs potentiels encore ouverts. Ainsi, chaque carte est un espace de possibilité. Wind Tunnel Deck est un projet évolutif et sera décliné dans différents formats, toujours en collaboration entre le ZHdK et art&fiction.
Die Publikation [f: la répète] ist sowohl Dokumentation des gleichnamigen Rechercheprojekts als auch Skript für künftige performative Inszenierungen und stellt eine offene, weiterführende Handlungsaufforderung dar. Es enthält eine Art Logbuch, das Vorgänge und Ereignisse festhält und als zeitlich-inhaltliche Klammer funktioniert, sowie Auszüge der geführten Gespräche und schriftliche Verdichtungen. Als Materialfundus und fragmentarische Dokumentation benennt das Skript theoretische Referenzpunkte und beinhaltet verwendete Bild- und Textquellen. Es gibt Einblick in die Recherche- und Arbeitsprozesse und lässt die beteiligten Personen und Gäste zu Wort kommen. Zugleich intendiert die Textform immer auch das Moment der Überarbeitung: Die Gesprächsauszüge sind unterschiedlich stark verdichtet oder erweitert und forcieren Behauptungen ebenso wie Leerstellen. Das im Begriff «répète» angelegte Moment der Wiederholung geht mit dem Potenzial einher, stetig neue Leseweisen und Interpretationsspielräume zu erproben.
Ästhetisches Denken | Florian Dombois, Mira Fliescher, Dieter Mersch, Julia Rintz (Hg.) [E-Book PDF]
Nicht-Propositionalität, Episteme, Kunst
Anstelle eines «ästhetischen Denkens» verhandelt die Debatte um artistic research vor allem institutionenkritische Fragen wie die Verortung von Kunst als Forschung in der Bologna-Reform oder die Subsumption künstlerischer Praxis unter einen unangemessenen Begriff wissenschaftlicher Forschung. Was aber wäre die eigentliche epistemische Kraft von Kunst? Wären nicht sowohl die eingefahrenen Modelle der «Institution Kunst» als auch ein auf Propositionalität und Aussagewahrheit beschränkter Erkenntnisbegriff zu umgehen, um ästhetisches Denken umreissen zu können? Im Buch werden dazu künstlerische und philosophische Positionen vorgestellt. Zudem entwirft eine Tool-Box eine alternative Karte von relevanten Feldern des ästhetischen Denkens, um der Debatte neue Begriffe an die Hand zu geben.
304 Seiten (PDF), Diaphanes, 2014
ISBN 978-3-0-3734667-9
Das Wind Tunnel Bulletin wird vom Forschungsschwerpunkt Transdiziplinarität produziert und herausgegeben, um Materialien aus der eigenen Forschung zu teilen, die wir für interessant halten. Dabei geht es darum, die Materialien nur so weit zu verdichten, dass sie disziplinär uneindeutig bleiben. Wir nennen das «proto-disziplinär» oder auch «not-yet art», weil wir davon ausgehen, dass Forschungsergebnisse für alle verfügbar sein sollen und dass das im Falle der Kunst bedeuten kann, dass andere Künstler*innen mit unseren Materialien neue Werke schaffen.