Computersignale – Computer signals | Hannes Rickli, Christoph Hoffmann (Hg.)
Kunst und Biologie im Zeitalter ihres digitalen Experimentierens
Das Forschungsprojekt Computersignale II konkretisiert Fragen aus der Perspektive der Kunst: Wie kann die materielle Verfasstheit digitaler Datenarbeit erfasst und dargestellt werden? Wie lässt sich die formative Beteiligung digitaler Geräte und ihrer Infrastrukturen an der Gewinnung von Erkenntnis in die menschliche Wahrnehmung verschieben und erlebbar machen? Wie kann das Verhältnis zwischen Ermöglichung und Begrenzung des Erkenntnisgewinns durch technische und materielle Bedingungen in künstlerischen Arbeiten verhandelt und in Diskussion gebracht werden?
Die digitale Publikation «Computersignale» umfasst ein Transkript eines Forschungsgesprächs (Rigi-Gespräch), das Fragen rund um die Arbeit mit Daten thematisiert, sowie eine Datensammlung.
Das Gespräch wurde am 1. und 2. September 2016 auf der Rigi-Kulm aufgezeichnet. Beteiligt waren die Philosophin Gabriele Gramelsberger, die Biologen Philipp Fischer und Hans Hofmann, der Wissenschaftshistoriker und Biologe Hans-Jörg Rheinberger, der Wissenschaftsforscher Christoph Hoffmann und der Künstler Hannes Rickli.
Das Gespräch ist in vier Kapitel unterteilt: Daten, Software, Infrastruktur und In silico. Sie enthalten Medienbeiträge und andere Verweise, die im Lesetext ausgezeichnet sind. Zusätzlich erlaubt die Funktion «Gliederung» eine durch Medien und Stichworte strukturierte Navigation.
Die Datensammlung enthält Editionen von Audio- und Videodaten, die mit elektromagnetischen Sensoren, Kontaktmikrofonen und Kameras in einer Langzeitstudie seit 2012 in den Messgeräten und Infrastrukturen der zwei beteiligten Laboratorien in Austin, Texas und vor Helgoland sowie vor Spitzbergen aufzeichnet wurden. In der Perspektive der Geräte «hört» und «sieht» das Projekt den digitalen Arbeitsprozessen «zu». Die gleichzeitig aufgenommenen wissenschaftlichen Bilder und Livestreams vorhandener Webcams stellen die zeitliche Dynamik der Forschungen im Kontext ihrer physischen Umwelt dar. Die Skalierung umfasst sowohl mehrjährige kontinuierliche Aufnahmen wie auch Darstellungen ephemerer Ereignisse des Forschungsalltags.
Kunst des Forschens. Praxis eines ästhetischen Denkens | Elke Bippus (Hg.) [E-Book PDF]
Künstlerische Forschungen können zu den Verfahren gezählt werden, die auch ein «implizites Wissen», Brüche und Ungeklärtes fruchtbar machen. Solche Aspekte stehen in Widerspruch zu einer Zeit, in der das Bildungsideal Humboldts einer Ökonomisierung weichen und Wissen als neue Form des Kapitals verfügbar sein soll. Bruce Nauman hat Kunst als ein «Instrument» beschrieben, «mit dem man sich eine Aktivität des Erforschens aneignen kann». Forschen ist in diesem Sinne als Aktivität vorgestellt, welche die übliche Asymmetrie zwischen wissendem Forscher und Anwender unterbricht und damit eine politische Komponente gewinnt.
Kunst des Forschens. Praxis eines ästhetischen Denkens | Elke Bippus (Hg.)
CHF 37.50
Künstlerische Forschungen können zu den Verfahren gezählt werden, die auch ein «implizites Wissen», Brüche und Ungeklärtes fruchtbar machen. Solche Aspekte stehen in Widerspruch zu einer Zeit, in der das Bildungsideal Humboldts einer Ökonomisierung weichen und Wissen als neue Form des Kapitals verfügbar sein soll. Bruce Nauman hat Kunst als ein «Instrument» beschrieben, «mit dem man sich eine Aktivität des Erforschens aneignen kann». Forschen ist in diesem Sinne als Aktivität vorgestellt, welche die übliche Asymmetrie zwischen wissendem Forscher und Anwender unterbricht und damit eine politische Komponente gewinnt.
Wir muten Ihnen alles zu. Peter Trachsel und die Hasena | Michael Hiltbrunner (Hg.)
CHF 49.00
Peter Trachsel (1949–2013) war Mitte der 1970er-Jahre als Performancekünstler aktiv und am Ausbau der F+F Schule für experimentelle Gestaltung beteiligt. Mit seinem Verein Hasena – Institut für (den) fliessenden Kunstverkehr realisierte er unterschiedliche Ausstellungs- und Auftrittsformate. Diese Monografie arbeitet zum ersten Mal das Schaffen des aussergewöhnlichen Künstlers auf und leistet einen wichtigen Beitrag zur Dokumentation der Schweizer Performancekunst. Die Essays setzen sich mit Trachsels Medienvielfalt und seinem Interesse für partizipative Projektmodelle auseinander. Ergänzt werden sie durch Fotografien seiner Performances sowie Briefe und Zeichnungen von Kolleginnen und Kollegen, die einen Einblick in die Arbeits- und Denkweise von Trachsel und seinem Umfeld geben.
282 Seiten, Scheidegger & Spiess, 2018
ISBN 978-3-85881-609-2