Der Designbegriff befindet sich in einer Krise. Sie stellt die seit den 1950er-Jahren gültigen und vorherrschenden Design-Regime der industriellen Produktion, des Computing, der Objekt- und Markenkultur in Frage. Diese Krise fordert zudem eine komplementäre Designforschung und -wissenschaft ein, die das Feld neu bewertet und vermittelt. Eine Designanthropologie – und speziell eine Designsoziologie – wollen diesem Paradigmenwechsel Rechnung tragen. Design oder Gestaltung wird in diesem Buch als Herstellungsprozess symbolischer Ordnungen und Formationen in sozialen, politischen und kulturellen Kontexten vorgestellt. Symbolische Ordnungen und Formationen sind weitestgehend mit sprachlichen Ordnungen und Formationen gleichzusetzen, den so genannten Semiosen , die in ihrer Vielfalt als gesellschaftliche Praxen signifikant werden. Das Buchprojekt untersucht auf der Grundlage eines komplementär erweiterten Designbegriffs zentrale Konzepte der Soziologie und Politischen Theorie wie Prekarität und Armut, Kreativität und Kriminalität, Anarchie und Angst, Resilienz und Devianz, Governance und Gewalt, Krieg und Guerilla. Oder umgekehrt formuliert: Eine Designsoziologie will Fragen der Gestaltung und Repräsentation unter den Gesichtspunkten von Macht, Identität, Ritualen, Arbeit, Massenmedien, Technologie, Protest und Widerstand beantworten. Das radikale soziologische Argument innerhalb der komplementären Designforschung erschließt sich in der Partizipation, der teilnehmenden Beobachtung, der Solidarität und Betroffenheit, schließlich in der Gestaltkraft des Überlebens in sozialen Feldern.
ZHdK: Institute for Cultural Studies in the Arts ICS (Unterstützung)
Heinrich Bachofner. Erfinder | Katrin Luchsinger, Jacqueline Fahrni (Hg.)
CHF 59.00
Heinrich Bachofner (1863–1926) war ein SBB-Angestellter mit grossem technischem Vorwissen und Interesse. Während seiner Internierung in der Psychiatrischen Pflegeanstalt Rheinau befasste er sich intensiv mit Erfindungen in den Bereichen Verkehr, Energiegewinnung und Wasserkraft. In diesem Œuvrekatalog wird sein überragendes zeichnerisches Werk vorgelegt.
156 Seiten, Scheidegger & Spiess, 2017
ISBN 978-3-85881-559-0
Sound Art. Zwischen Avantgarde und Popkultur | Anne Thurmann-Jajes, Sabine Breitsameter, Winfried Pauleit (Hg.)
Band 3 der Schriftenreihe geht mit elf Beiträgen internationaler Musik-, Kunst- und Medienwissenschaftler*innen, Radioredakteur*innen und Komponist*innen unterschiedlichen Ansätzen und historischen Bewegungen der Klangkunst nach. Die Autor*innen reflektieren in unterschiedlichen Ansätzen die interdisziplinären Aspekte der Sound Art, die in Form der Medien Schallplatte und Tonbandaufzeichnung, Partituren, Radio- und Fernsehsendungen sowie Internetstreams die Öffentlichkeit erreicht. Dabei zeichnen sie die Entwicklung der Klangkunst zur Zeit der Russischen Avantgarde, des Futurismus und Dadaismus am Anfang des 20. Jahrhunderts nach.
Schriftenreihe für Künstlerpublikationen Band 3
240 Seiten, Salon-Verlag, 2007
ISBN 978-3-89770-259-2
Die Künste im Gespräch | Corinna Caduff, Sabine Gebhardt Fink, Florian Keller, Steffen Schmidt (Hg.)
Das interdisziplinäre Autor*innenteam beschäftigt sich in diesem Band mit dem Verhältnis von Kunst, Musik, Literatur und Film. In den Gegenwartskünsten gehört die Überschreitung von herkömmlichen Disziplin- und Mediengrenzen längst zum Alltag. Die Beiträge reflektieren im Spannungsfeld von Hoch- und Alltagskultur diese Tendenzen, indem sie verschiedenen Fragen auch historisch nachgehen: Wie erscheinen bestimmte Themen und Motive – z. B. die Träne, die Ekstase, der Sport – in den verschiedenen Künsten, wo zeigen sich ästhetische Differenzen und Analogien? Wie kann man umgehen mit geschichtlichen Diskontinuitäten, die sich dabei im Vergleich der Künste ergeben?