Hoch- und Alltagskultur in Musik, Kunst, Literatur, Tanz und Kino
Der Band bespricht die Liaison von « Oben und Unten », von Elite und Masse, von Tradition und Popularisierung aus unterschiedlichen Perspektiven und analysiert die daraus entstehenden Hybridformen. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass heute kulturelle Produkte, die man früher bedenkenlos als « low » bezeichnet hätte, für das Selbstverständnis der westlichen Gesellschaften fast wichtiger zu sein scheinen, als die traditionelle « high art ». Auch in der Wissenschaft hat sich diese Umwertung niedergeschlagen, mit den Cultural Studies haben die Alltags- und Populärkulturen massiv an Bedeutung gewonnen.
Die high-Komponistin Isabel Mundry, deren Werke regelmäßig von Daniel Barenboim zur Aufführung gebracht werden, beschäftigt sich mit Björk. Der Londoner Performancekünstler Bill Drummond, der 1994 weltweit Aufsehen erregte, als er eine Million Pfund verbrannte, schreibt eine Humoreske über den Geldwert von Kunstwerken. Die Schriftstellerin Elke Schmitter setzt bei einer Begegnung an, die Virginia Woolf einst mit einer low-Autorin hatte. – Im vorliegenden Band wird die Liaison von »Oben und Unten«, von Elite und Masse, von Tradition und Popularisierung aus unterschiedlichen Perspektiven neu besprochen, wobei Wissenschaftler und Künstler aus verschiedenen Disziplinen zu Wort kommen.
Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass heute kulturelle Produkte, die man früher bedenkenlos als low bezeichnet hätte – von der Popmusik bis zum Kino, vom Design-Magazin bis zum Celebrity-Kult – für das Selbstverständnis der westlichen Gesellschaften fast wichtiger zu sein scheinen als die traditionelle high art. Auch in der Wissenschaft hat sich diese Umwertung niedergeschlagen, mit den Cultural Studies haben die Alltags- und Populärkulturen massiv an Bedeutung gewonnen. In dieser Situation ist ein unbedingtes Festhalten an high ebenso wenig produktiv wie eine Feier des low oder gar Gleichgültigkeit angesichts eines angeblichen anything goes. Vielmehr ist zu untersuchen, wie sich high und low in den letzten Jahrzehnten gegenseitig durchdrungen haben und welche Hybridformen dabei zustande gekommen sind.
Mit Beiträgen von Corina Caduff, Beatriz Colomina, Alice Creischer, Bill Drummond, Sabine Gebhardt Fink, Nele Hertling, Florian Keller, Sebastian Klotz, Susanne von Ledebur, Isabel Mundry, David Ratmoko, Steffen Schmidt, Elke Schmitter, Philip Ursprung und Tan Wälchli.
Die Vergessenskurve. Werke aus Psychiatrischen Kliniken in der Schweiz um 1900 | Katrin Luchsinger
CHF 78.00
Eine kulturanalytische Studie
Ab etwa 1870 traten Kunst und Psychologie in ein enges Verhältnis zueinander. In ganz Europa entstanden Sammlungen sogenannter «Irrenkunst», und die psychiatrische Anstalt rückte in den Brennpunkt gesellschaftlicher und normativer Aushandlungen. Künstlerisch tätigen Patient_innen wurden dennoch selten Autorschaft und ein Resonanzraum zugestanden. Die Untersuchung rekonstruiert für die Schweiz, welchen Diskursen ihre Werke eingeschrieben wurden und wie sie als Autor*innen den Ort, an dem ihr Werk entstand, auf ästhetischer Ebene verhandeln.
Kunstvermittlung zeigen | Carmen Mörsch, Sigrid Schade, Sophie Vögele (Hg.)
CHF 35.90
Über die Repräsentation pädagogischer Arbeit im Kunstfeld
Dieser Band versammelt Analysen aus einem gleichnamigen Forschungsprojekt zur Frage, was dar- und hergestellt wird, wenn Kunstvermittlung z. B. in der Öffentlichkeitsarbeit ins Bild gesetzt wird. Die Untersuchungen zur Repräsentation pädagogischer Museumsarbeit an Schweizer Kunstinstitutionen wurden um internationale Perspektiven und Reflexionen zur Repräsentation von Kunsthochschulen und von Kunstunterricht in der Schule ergänzt. (dt./engl.)
Studien zur Kunstvermittlung Band 1
648 Seiten, Zaglossus, 2017
ISBN 978-3-902902-58-0
Topologie und Funktionsweise des Netzwerks der Mail Art | Kornelia Röder
Seine spezifische Bedeutung für Osteuropa von 1960 bis 1989
Band 5 der Schriftenreihe beschäftigt sich mit dem Netzwerk der Mail Art, bei dem es sich um das erste World Wide Web handelt, lange bevor es das Internet gab. Die Post wurde als weltweites Kommunikationssystem genutzt. Es entwickelte sich aus einem kunstgeschichtlichen Kontext heraus und brachte ein neuartiges Beziehungsgeflecht von Kunst, Kultur und Gesellschaft hervor. Mit dem Netzwerk der Mail Art entwickelten sich spezifische Ausdrucksformen wie Postkarte, Assemblings, Rubber Stamps, Künstlerç*innen-Briefmarke und Magazine, die zugleich den Vernetzungsprozess beförderten.
Schriftenreihe für Künstlerpublikationen, Band 5
300 Seiten, Salon Verlag, 2008
ISBN 978-3-89770-280-6