Angesichts von Artensterben, Klimawandel und Verschärfung der ökologischen und sozialen Ungleichheit sind Kunstvermittler*innen und Lehrpersonen mit neuen dringlichen Herausforderungen konfrontiert. Wie kann Kunstvermittlung kritische und innovative Beiträge zu einem neuen Verantwortungsbewusstsein und einer entsprechenden Handlungsfähigkeit leisten?
207 Seiten (PDF), Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürcher Hochschule der Künste, 2021
ISBN 978-3-906437-43-9
Wie muss eine zukunftsrelevante Kunstvermittlung aussehen, in der alle Generationen Sorge tragen für unseren Planeten? Welche methodischen Herausforderungen und Aktualisierungen stellen sich für eine post-humanistische, emanzipatorische Bildungsarbeit?
Das zweisprachige, partizipatorische Workbook «Un-Learning Ecologies. Kunstvermittlung in der ökologischen Krise» soll Kunstvermittler*innen, Kunstpädagog*innen, Studierenden, Dozierenden und Lehrer*innen im Bereich Bildnerisches Gestalten ebenso wie Kurator*innen und Künstler*innen als offenes, performatives und weiterzuentwickelndes Format dienen, um sich mit der ökologischen Krise und Kunstvermittlung auseinanderzusetzen. Ausgehend von zeitgenössischen Theorien zu «Ecopedagogies», kritischer Pädagogik, transformativer Bildung und «Un-/Learning» wurden Handlungsanleitungen und Experimente entwickelt und Vermittlungsprojekte dokumentiert. Fragen von «Interspecies Communication» und Solidarität, «Hydrofeminism» und «Plant Being», sowie «Healing» und «Decolonizing Nature» kommen darin ebenso vor wie intergenerationelles Lernen und spekulative Zukunftsszenarien.
ZHdK: Departement Kulturanalysen und Vermittlung, Studiengang Master Art Education, Curatorial Studies & Kunstpädagogik
Während in den letzten Jahren unter dem Schlagwort eines «educational turn» im Kunstfeld zunehmend Schnittstellen zwischen Kunst und Pädagogik hergestellt wurden, hat sich international längst ein avanciertes Segment kritischer VermittlerInnen herausgebildet, die Vermittlung als emanzipatorische Praxis neu definieren. Der Sammelband präsentiert internationale Beiträge zum educational turn sowie zur kritischen Kunstvermittlung. Die Texte diskutieren Strategien und Handlungsfelder einer engagierten Praxis im Ausstellungsfeld zwischen Institution und Kritik, Machtverhältnissen und Möglichkeitsräumen.
Schnittpunkt Band 5
236 Seiten, Turia + Kant, 2012
ISBN 978-3-85132-698-7
Holy Shit | Michael Mettler, Basil Rogger, Peter Weber, Ruedi Widmer, Stefan Zweifel (Hg.)
CHF 50.00
Im Jahr 1929 arbeitete Georges Bataille in Paris mit Michel Leiris, Carl Einstein und Georges-Henri Rivière am Konzept von »Documents«. Es entstand eine Zeitschrift, in der Bilder des Hohen und des Niederen in der Kultur miteinander kollidierten und kommunizierten. Die darin liegende Befragung des Kulturbegriffs war auch ein Anliegen des in Hamburg arbeitenden Aby Warburg. Carl Einstein nahm deshalb Kontakt mit Fritz Saxl und Erwin Panofsky von der Bibliothek Warburg auf, um letztere zu einer Mitarbeit an »Documents« einzuladen. Aus dem vertiefenden Studium dieses Briefwechsels ergibt sich, dass die Begegnung von Batailles »Documents« und Warburgs »Atlas Mnemosyne« innerhalb einer gemeinsamen Ausstellung als eine fast zwingende Konsequenz im Raum stand. Durch den Tod von Aby Warburg am 26. Oktober 1929 zerschlugen sich diese Pläne. Die vorliegende Publikation rekonstruiert die verschollene Ausstellung und erweitert sie um vier auf die Gegenwart bezogene Räume (Theodrom, Kosmodrom, Technodrom, Soziodrom). Darin wird deutlich, dass ein zeitgemäßer Umgang mit globalisierter Kultur an der durch Warburg und Bataille angestoßenen Bild-Strategie eines radikalen Neu-Konstellierens von Fremdem und Eigenem, Primitivem und Avanciertem, Wissen und Unbewusstem – und somit eines Operierens im und am eigenen Auge – nicht vorbeikommt.
Engaging audiences, opening institutions Methods and strategies in education at documenta 12
»Cultural Education« is much debated. It is pivotal in sustaining a sense of community in a society that is constantly shifting. A space where differences can be explored, art exhibitions act as a superb medium for cultural and aesthetic education. They don‘t aspire to peace and harmony but to stage controversy. They enable multiple models of communication, open to dissent and rupture. Education is situated in tension between public sphere and institution, amateur and professional, artist and audience. Its development needs felicitous examples as well as rigor in discussing problems towards identifying practical solutions. »documenta 12 education« presents in two illustrated volumes the education formats with concomitant research, providing a basis for developing theory and praxis of gallery education.
214 pages, DVD, Diaphanes, 2009
ISBN 978-3-0-3734081-3