Während in den letzten Jahren unter dem Schlagwort eines «educational turn» im Kunstfeld zunehmend Schnittstellen zwischen Kunst und Pädagogik hergestellt wurden, hat sich international längst ein avanciertes Segment kritischer VermittlerInnen herausgebildet, die Vermittlung als emanzipatorische Praxis neu definieren. Der Sammelband präsentiert internationale Beiträge zum educational turn sowie zur kritischen Kunstvermittlung. Die Texte diskutieren Strategien und Handlungsfelder einer engagierten Praxis im Ausstellungsfeld zwischen Institution und Kritik, Machtverhältnissen und Möglichkeitsräumen.
Schnittpunkt Band 5
236 Seiten, Turia + Kant, 2012
ISBN 978-3-85132-698-7
Im Museums- und Ausstellungsbereich geistert seit geraumer Zeit der Begriff des »Educational Turn« umher. Band 5 der Reihe schnittpunkt geht diesem Gerücht nach und findet in den internationalen Praxisfeldern, dass damit nicht bloß der bekannte Zusammenhang von Kunstvermittlung vor Ort und Pädagogik an Schulen gemeint ist, sondern dass sich die Kunstvermittlung zunehmend als eigener Bereich mit eigenen kritischen Ansprüchen etabliert. Kunstvermittlerinnen reflektieren ihre Tätigkeit in den Institutionen als fortschrittliche Praxis.
Die Gruppe schnittpunkt versteht sich als offenes Netzwerk für Akteure und Akteurinnen im Ausstellungs- und Museumsbereich. Sie organisiert zahlreiche Veranstaltungen, v.a. in Wien.
Kunstvermittlung in der Migrationsgesellschaft. Reflexionen einer Arbeitstagung, 2011 [E Book PDF]
Herausgegeben vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa), dem Institute for Art Education (IAE), ZHdK und dem Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste Berlin
Die Arbeitstagung in Berlin ging davon aus, dass angesichts der Tatsache, dass wir in einer Migrationsgesellschaft leben, die Debatte zur Vermittlungsarbeit in Kulturinstitutionen nicht bei Strategien der Publikumserweiterung und dem Schaffen von Zugang stehen bleiben kann. Vielmehr bedarf es einer umfassenden Reflexion institutioneller und vermittlerischer Selbstverständnisse und Positionierungen. Wie wäre eine Vermittlungsarbeit zu entwerfen, die Unterschiede anerkennt, aber Ungleichheit nicht «kulturell» festschreibt und ihre Ursachen verdeckt? Welche Möglichkeiten bietet gerade die Kunstvermittlung für Verschiebungen in der Ordnung der Zugehörigkeiten? Wie kann eine Kunstvermittlung aussehen, die die Vorstellungen von Kultur und Bildung innerhalb der Institution selbst befragt und mitgestaltet? Die Publikation soll ein Medium sein, die auf der Tagung aufgeworfenen Fragen weiterzutragen und eine Fortführung der Debatte anzuregen.
ifa-Edition Kultur und Aussenpolitik
112 Seiten (PDF), Institut für Auslandsbeziehungen, 2012
Angesichts von Artensterben, Klimawandel und Verschärfung der ökologischen und sozialen Ungleichheit sind Kunstvermittler*innen und Lehrpersonen mit neuen dringlichen Herausforderungen konfrontiert. Wie kann Kunstvermittlung kritische und innovative Beiträge zu einem neuen Verantwortungsbewusstsein und einer entsprechenden Handlungsfähigkeit leisten?
207 Seiten (PDF), Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürcher Hochschule der Künste, 2021
ISBN 978-3-906437-43-9
Zeit für Vermittlung – Le temps de la médiation – Tempo di mediazione – Time for Cultural Mediation
Die Publikation ist Resultat der Begleitforschung des Institute for Art Education zum «Programm Kulturvermittlung» (2009-2012) von Pro Helvetia und bietet einführende und vertiefende Texte zu neun zentralen Themenbereichen der Kulturvermittlung, ein umfassendes Glossar, Beispiele aus der Praxis und Perspektiven von ca. 40 Akteur*innen aus der Schweizer Kulturlandschaft. Zeit für Vermittlung wurde 2013 online in Deutsch, Französisch und Italienisch und 2015 in Englisch publiziert. (dt., engl., frz., ital.)