Sound Art. Zwischen Avantgarde und Popkultur | Anne Thurmann-Jajes, Sabine Breitsameter, Winfried Pauleit (Hg.)
Band 3 der Schriftenreihe geht mit elf Beiträgen internationaler Musik-, Kunst- und Medienwissenschaftler*innen, Radioredakteur*innen und Komponist*innen unterschiedlichen Ansätzen und historischen Bewegungen der Klangkunst nach. Die Autor*innen reflektieren in unterschiedlichen Ansätzen die interdisziplinären Aspekte der Sound Art, die in Form der Medien Schallplatte und Tonbandaufzeichnung, Partituren, Radio- und Fernsehsendungen sowie Internetstreams die Öffentlichkeit erreicht. Dabei zeichnen sie die Entwicklung der Klangkunst zur Zeit der Russischen Avantgarde, des Futurismus und Dadaismus am Anfang des 20. Jahrhunderts nach.
Schriftenreihe für Künstlerpublikationen Band 3
240 Seiten, Salon-Verlag, 2007
ISBN 978-3-89770-259-2
Die Publikation „Sound Art – Zwischen Avantgarde und Popkultur“ dokumentiert die internationale Tagung, die vom 30. September bis 2. Oktober 2005 im Rahmen des Ausstellungsprojektes zur Sound Art im Neuen Museum Weserburg Bremen stattfand. Dieses umfasste, neben der Ausstellung „Vinyl. Records and Covers by Artists”, eine Film- und Konzertreihe zum Thema Klangkunst.
Die Tagung diente der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Sujets „Sound Art“, die sich, laut des Vorworts der Herausgeber „im Grenzbereich von Literatur, Kunst, Musik, Radio und Film“ bewegt. Der Band enthält elf Beiträge international renommierter Musik-, Kunst- und Medienwissenschaftler, Radioredakteure und Komponisten zum Thema Klangkunst. Die Autorinnen und Autoren reflektieren in unterschiedlichen Ansätzen die interdisziplinären Aspekte der Sound Art, die in Form der Medien Schallplatte und Tonbandaufzeichnung, Partituren, Radio- und Fernsehsendungen sowie Internetstreams die Öffentlichkeit erreicht. Dabei zeichnen sie die Entwicklung der Klangkunst zur Zeit der Russischen Avantgarde, des Futurismus und Dadaismus am Anfang des 20. Jahrhunderts nach. Sie untersuchen auch den Zusammenhang der Sound Art mit den intermedialen Tendenzen von Fluxus, der Neuen und Elektronischen Musik, Konkreten Poesie, der Klanggestaltung im Film sowie ihren Einfluss auf das in den 1990ern viel diskutierte Crossover von Musik und Kunst. Herausgeber des Buches sind Anne Thurmann-Jajes, Leiterin des Studienzentrums für Künstlerpublikationen im Neuen Museum Weserburg Bremen, die Berliner Radioredakteurin und Kuratorin Sabine Breitsameter sowie Winfried Pauleit, Kunst- und Filmwissenschaftler an der Universität Bremen. Dem Buch „Sound Art“ liegt eine Audio-CD mit 17 ausgewählten Hörbeispielen bei. Z. B. Auszüge aus Vladimir Majakovskijs Gedichtdeklamationen, Kurt Schwitters Vortrag seiner „Ursonate“, aktuelle Klangexperimente aus dem Bereich der Radiokunst sowie Ausschnitte aus Luc Bessons Film „The Fifth Element“ von 1997.
Die Textbeiträge diskutieren die Stellung der Klangkunst im musikwissenschaftlichen Diskurs, der Entschlüsselung von Signalen zwischen Bild und Klang, geben einen Einblick in Kunstwerke, die allein für das Radio konzipiert wurden und zeugen von einem erweiterten Verständnis dieses Mediums und seinen Möglichkeiten. Sound Art wird als „die permanente Erweiterung der Wahrnehmung akustischer Phänomene und Experimente, die sich jeder Zuordnung entziehen“ definiert.
Hörbeispiele auf der CD / Audio Examples on CD
l Vladimir Majakovskij: Hören Sie zu!, 0’59
2 Alexander Blok: Tapferkeit, Siege und Ruhm…, 1’48“
3 Kurt Schwitters: Ursonate, 1922-1932, Einleitung, 0’43“
4 Kurt Schwitters: Ursonate, Teil 3, 2’44“
5 Raoul Hausmann: Soundrel, 1919, 4’23“
6 Raoul Hausmann: Conversation imagee avec les lettristes, 7’05“
7 Antonin Artaud: Pour en finir avec le jugement de dieu/
Schluss mit dem Gottesgericht, 1947, Ausschnitt, 2’20“
8 Herbert Eimert: Epitaph für Aikichi Kuboyama, 1’34“
9 Sten Hanson: Dance Figure (for EP), 1969, 1’57“
10 Sten Hanson: OUHM, 1973, 1’08“
11 Horizontal Radio: Ausschnitt, Mix von Rupert Huber, 2’21“
12 Andrew Garton: The Spectrum Wars, 3’07“
13 Radioqualia: Radio Astronomy, 3’01“
14 Re-Inventing Radio: Streams from the Network, Mix von Rupert Huber, 2’41“
15 Audiomobile Vienna 05: Mix von Matt Smith, 3’34“
16 The Fifth Element: Ausschnitt I, Regie: Luc Besson, 1997, Musik: Eric Serra, Sound Design: Mark A. Mangini, 2’35“
17 The Fifth Element: Ausschnitt II, 0’19“
Gesamtdauer: 42’28″“
ZHdK: Institute for Cultural Studies in the Arts (ICS)
artists-in-labs. Recomposing Art and Science | Irène Hediger, Jill Scott [E-Book PDF]
Die Publikation des artists-in-labs program ist eine reflektierende Untersuchung der theoretischen und praktischen Prozesse in kollaborativen Projekten von Kunst und Wissenschaft. Dabei werden transdisziplinäre Fragen zu Biologie, Philosophie und Anthropologie sowie den Umweltwissenschaften, Neurowissenschaften und Medienwissenschaften verhandelt und neue Felder der Auseinandersetzung in und zwischen den Disziplinen eröffnet. Acht Künstler*innen berichten von ihren Residenzen in Forschungslabors.
268 Seiten (PDF), DVD, De Gruyter, 2016
ISBN 978-3-11-047459-6
Grenzgänge zwischen den Künsten | Jennifer John, Sigrid Schade (Hg.) [E-Book PDF]
Interventionen in Gattungshierarchien und Geschlechterkonstruktionen
Was unterscheidet « freie » von « angewandten » Künsten? Diese nicht erst seit der Moderne virulente Frage prägt die Kunstvorstellungen bis heute. Es zeigt sich, dass in den Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Kunstgewerbe Gattungshierarchien und implizite Geschlechtszuschreibungen nach wie vor eine zentrale Rolle spielen, was auch von zeitgenössischen Künstler*innen problematisiert wird. Die internationalen Beiträge stellen das Funktionieren der traditionellen Hierarchien zur Diskussion, was zu einer Revision von Kategorien und Klassifikationen der Kunstgeschichte führt.
Extraordinaire! | Katrin Luchsinger, Helen Hirsch, Thomas Röske (Hg.)
CHF 39.00
Unbekannte Werke aus psychiatrischen Einrichtungen in der Schweiz um 1900
In einem bisher einzigartigen Projekt wurde in der Schweiz das künstlerische Schaffen von Patient*innen in psychiatrischen Anstalten aus dem Zeitraum 1870 bis 1930 insgesamt gesichtet. Eine Auswahl meist unbekannter Werke wird hier vorgestellt. Die internierten Männer und Frauen schufen ihre Werke mit Hingabe und grosser technischer sowie fachlicher Kompetenz. Sie verstanden sie als Beitrag zum öffentlichen Leben, als Erfindung oder Ausdruck eines Gedankengebäudes, als Kritik an der Anstalt oder Bereicherung in ihrem eintönigen Alltag. Ihre Arbeiten reflektieren, was um 1900 als «nicht normal» galt und ihre Erfahrung aus der Öffentlichkeit ausgeschlossen zu sein. Durch ihre Werke kommen die Künstler*innen zu Wort und bereichern das Kunstschaffen um 1900 um eine neue Facette. (dt./engl.)
320 Seiten, Scheidegger & Spiess, 2018
ISBN 978-3-85881-604-7