Die Briefedition, eine Publikation des ehemaligen Institute for Cultural Studies in the Arts, ZHdK, bietet in Fragmenten eine «Autobiografie» einer der bekanntesten Schweizer Künstlerinnen, die in der kunsthistorischen Rezeption bislang selbst nicht zu Wort kam. Die zum grössten Teil unveröffentlichten Briefe und Ansichtskarten an ihre Schwester Erika Schlegel-Taeuber, Hans Arp und weitere Verwandte und Freund:innen erstrecken sich über die gesamte Lebenszeit der Künstlerin.
3 Bände, 1832 Seiten, Nimbus Verlag, 2021
ISBN 978-3-0-3850080-3
Zu Sophie Taeuber-Arps Leben sind bis heute nur wenige schriftliche Zeugnisse bekannt. Dies liegt u.a. an den dramatischen Ereignissen ihrer letzten Lebensjahre: der Flucht aus Paris 1940 und der neuerlichen Flucht aus Grasse 1942. Umso bedeutsamer ist, dass bei den Nachfahren ihrer Schwester Erika eine umfangreiche Korrespondenz erhalten blieb, die von Sophie Taeubers 16. Lebensjahr bis zu ihrem Tod reicht und bis heute mit Ausnahme weniger Stücke unbekanntist – darunter auch mehr als 140 Briefe und Karten an Hans Arp. Die Briefe sind durchweg ausführlich und umfassen meist mehrere Seiten. Sophie Taeuber-Arp berichtet darin lebhaft über ihre gesamten Lebensumstände, was zahlreiche neue Einblicke in ihre Biographie und Werkgeschichte erlaubt. Deutlich wird dabei unter anderem, wie viele Widerstände Sophie Taeuber-Arp zu überwinden hatte, um sich aus dem traditionell «weiblichen» Metier kunstgewerblicher Textilarbeiten emanzipieren und in der freien Kunst- und Architektursezene Fuß fassen zu können. Das Material enthält darüber hinaus eine ungeahnte Fülle von Berichten über Begegnungen mit Künstlerkollegen z.B. über Dada-Freunde wie HugoBall, Emmy Hennings und Richard Huelsenbeck oder über Weggefährten wie Theo van Doesburg, Tristan Tzara, Paul Eluard, Max Ernst, Sonia und Robert Delaunay oder Kurt Schwitters. Die Briefe stellen damit eine einzigartige Quelle für die Avantgarde-Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar.
Band I umfasst Briefe aus der Zeit von Sophie Taeubers Ausbildungsjahren 1905 bis 1914 an der Stauffacher-Schule und der Zeichnungsschule für Industrie- und Gewerbe in St.Gallen, an den Lehr- und Versuch-Ateliers für angewandte und freie Kunst in München und an der Kunstgewerbeschule in Hamburg.
In Band II sind Briefe aus ihrer Zeit in Zürich von 1914 bis 1928 versammelt, in der Sophie Taeuber-Arp an der Kunstgewerblichen Abteilung der Gewerbeschule Entwerfen und Sticken unterrichtete, im Schweizerischen Werkbund mitwirkte, bei Rudolf von Laban tanzte, Hans Arp kennenlernte, an Dada-Veranstaltungen teilnahm und in Strassburg Innenarchitekturprojekte ausführte.
Band III enthält Briefe aus den Jahren 1928 bis 1942, in denen Sophie Taeuber-Arp mit Hans Arp in Frankreich lebte und im engen Austausch mit der Pariser Avantgarde stand. Diese Lebensphase beginnt mit dem Einzug in das selbst entworfene Atelierhaus in Meudon und endet mit der Flucht vor dem Naziregime.
Die ausführliche Kommentierung der transkribierten Briefe sowie die Einführung und die Essays erschliessen für die Lesenden die Identität genannter Personen, Ereignisse, Lektüren, Orte, implizite Sachverhalte und Anspielungen.
ZHdK: Ehemaliges Institute for Cultural Studies in the Arts
Kunstvermittlung zeigen | Carmen Mörsch, Sigrid Schade, Sophie Vögele (Hg.)
CHF 35.90
Über die Repräsentation pädagogischer Arbeit im Kunstfeld
Dieser Band versammelt Analysen aus einem gleichnamigen Forschungsprojekt zur Frage, was dar- und hergestellt wird, wenn Kunstvermittlung z. B. in der Öffentlichkeitsarbeit ins Bild gesetzt wird. Die Untersuchungen zur Repräsentation pädagogischer Museumsarbeit an Schweizer Kunstinstitutionen wurden um internationale Perspektiven und Reflexionen zur Repräsentation von Kunsthochschulen und von Kunstunterricht in der Schule ergänzt. (dt./engl.)
Studien zur Kunstvermittlung Band 1
648 Seiten, Zaglossus, 2017
ISBN 978-3-902902-58-0
Schnittstellen | Sigrid Schade, Thomas Sieber, Christoph Georg Tholen (Hg.)
Schnittstellen sind Grenzlinien bzw. Verbindungspunkte zwischen digitalen und analogen Medien. Aber auch sichtbare Wunden oder Spuren, die dem Körper, der Psyche und dem kulturellen Gedächtnis eingeschrieben sind. Schnittstellen – im medienhistorischen Sinne – markieren Zäsuren in der Weltaneignung, die sich im Feld der Technik, der Wahrnehmung und der Kultur beobachten lassen. Durch Themenfelder wie Intermedialität, Netzkulturen sowie digitale Archive und Gedächtniskulturen wird die Auswirkung auf ökonomische, kulturelle und ästhetische Prozesse und Perspektiven sichtbar. Der Band versammelt ausgewählte Beiträge des 1. Basler Kongresses für Medienwissenschaft, der vom 20. bis 23 Juni 2002 in Basel stattfand.
Basler Beiträge zur Medienwissenschaft Band 1
701 Seiten, Schwabe Verlag, 2005
ISBN 978-3-7965-2150-8
artists-in-labs: Recomposing Art and Science | Irène Hediger, Jill Scott
Die Publikation des artists-in-labs program ist eine reflektierende Untersuchung der theoretischen und praktischen Prozesse in kollaborativen Projekten von Kunst und Wissenschaft. Dabei werden transdisziplinäre Fragen zu Biologie, Philosophie und Anthropologie sowie den Umweltwissenschaften, Neurowissenschaften und Medienwissenschaften verhandelt und neue Felder der Auseinandersetzung in und zwischen den Disziplinen eröffnet. Acht Künstler*innen berichten von ihren Residenzen in Forschungslabors.
268 Seiten, DVD, De Gruyter, 2016
ISBN 978-3-11-047308-7