Sinnliches Denken. Eisensteins exzentrische Methode | Elena Vogman
CHF 45.00
Sergej Eisensteins Bildtheorie und Filmpraxis sind aufs Engste miteinander verbunden. Aus beidem entwickelte er ein Theoriewerk: ein immer wieder neu montiertes work in progress, dessen epistemische Obsession im physiologischen Denkpotential des Kinos selbst gründete. Auf der Suche nach den Ursprüngen eines solchen »sinnlichen Denkens« des Kinos legte Eisenstein die Kulturgeschichte neu aus. 1929 plante der Regisseur ein »Buch in Form einer Kugel«.
Sergej Eisensteins Bildtheorie und Filmpraxis sind aufs Engste miteinander verbunden. Aus beidem entwickelte er ein Theoriewerk: ein immer wieder neu montiertes work in progress, dessen epistemische Obsession im physiologischen Denkpotential des Kinos selbst gründete. Auf der Suche nach den Ursprüngen eines solchen »sinnlichen Denkens« des Kinos legte Eisenstein die Kulturgeschichte neu aus. 1929 plante der Regisseur ein »Buch in Form einer Kugel«.
Elena Vogman stellt das Potential dieses »sinnlichen Denkens« in Eisensteins Methode (1932–1948) – so der Titel des jüngst auf Russisch erschienenen Spätwerks – in eine doppelte Perspektive. Im offenen Gefüge unterschiedlicher Disziplinen wie Anthropologie und Ästhetik, Psychoanalyse und Gestaltpsychologie, Paläontologie und Linguistik erscheint sein Werk als ein dynamisches Vehikel, das mittels Montage, emphatischer Kritik und in exzentrischer Überschreitung der eigenen Positionen operiert.
Entlang zahlreicher, zum Teil noch unpublizierter Archivdokumente macht der vorliegende Band die epistemischen und ästhetischen Fluchtlinien dieses Denkens lesbar.
Elena Vogman ist Autorin, Literaturwissenschaftlerin im Forschungsprojekt »Rhythmus und Projektion« an der Freien Universität, Berlin und freie Kuratorin. Sie promovierte in 2016 über »Sinnliches Denken. Eisensteins exzentrische Methode«. Im Fokus ihrer Forschung stehen Formen des visuellen Denkens, Anthropologien des Rhythmus, Montagepraxis, Wechselwirkung zwischen Literatur, Ethnographie und dokumentarischer Praxis. Gemeinsam mit Gottfried Schnödl gründete sie 2016 eine Forschungsgruppe zur »Kritischen Morphologie« in Berlin. Gemeinsam mit Marie Rebecchi und Till Gathmann kuratierte sie die Ausstellung »Sergei Eisenstein: The Anthropology of Rhythm« bei Nomas Foundation in Rom.
Aisthetik der Müdigkeit | Fabian Goppelsröder [E-Book PDF]
In einer Zeit, in der Aktivität und Leistung alles bedeuten, da power naps und polyphasischer Schlaf die Nachtruhe optimieren sollen, Klartraumtechniken Ressourcen zur Verbesserung körperlicher und geistiger Effizienz kolonisieren, lässt sich – so scheint es – für die Müdigkeit kaum noch argumentieren. Das Sensorium für ihre Fülle ist durch all den Optimierungsdruck verkümmert. Der Imperativ des 24/7 hat es anästhesiert. Dabei geht es heute, so der Ansatz des vorliegenden Buches, mehr denn je darum, ihre besondere Aisthetik wiederzuentdecken, den Sinn für die ihr eigenen Zwischenzustände des Ungeformten und Nichtkategorisierbaren zu wecken.
Institutionskritik als Methode. Hegemonie und Kritik im künstlerischen Feld | Sønke Gau
CHF 52.90
Sønke Gau untersucht in seiner umfassenden Genealogie der Institutionskritik das Potenzial dieser künstlerischen Verfahren und fragt nach deren Aktualisierung unter den heutigen Bedingungen. Institutionskritik als Methode beschränkt sich nicht mehr nur auf das künstlerische Feld, sondern greift auf andere gesellschaftliche Felder über, um so ein erweitertes Spektrum an Handlungsoptionen zu gewinnen.
539 Seiten, Turia + Kant Verlag, 2017
ISBN 978-3-85132-823-3
Zone. Medienphilosophische Exkursionen | Michael Mayer
CHF 25.00
Logik, Funktion und Praxis der Grenze gehören zum festen Inventar abendländischen Denkens. Grenzen zu setzen gilt als Ausdruck disziplinierender Fürsorge, sie zu übertreten als Provokation, ihre Sicherung als primärer Akt staatlicher Souveränität. Stets geht es um eine Demarkation, die den Unterschied macht und das Unterschiedene. Inspiriert vom Bild der Zone, das Andrej Tarkowskij in seinem Film »Stalker« entwirft, erprobt der Band eine andere Geste: Wir überschreiten keine Grenzen mehr, wir betreten Zonen – jenen »Raum«, der stets »dazwischen« liegt, jenes Dritte als Mitte und Mittleres, als Medium.