Techniken des Leibes | Jörg Sternagel, Fabian Goppelsröder (Hg.)
CHF 41.50
Der Leib hat, folgt man der Phänomenologie, eine Doppelstellung inne: Er ist in der Welt und zugleich das Medium des Zugangs zur Welt. Vor den Techniken mit Apparaturen und Instrumenten steht die Gesamtheit der Techniken des Leibes. Das Verhältnis von Natur und Kultur entfaltet sich im leiblichen Verhalten, im praktischen Umgang mit den Dingen, in materiellen und performativen Bedingungen. Die hier versammelten Beiträge aus der Medienphilosophie, Bildtheorie, Philosophie und Kulturwissenschaft rücken lebensweltliche Vollzüge in den Vordergrund, um Techniken des Leibes in Ausgestaltungen von Praktiken, von Sinnlichkeit und ihrer Ausdrucksformen zu thematisieren.
Zwischen Kulturen und Generationen platziert sich der Leib, so die Ausgangsthese des Bandes, als erstes technisches Medium des Menschen, der im mimetischen Umgang und durch Inkorporation weiter trägt und gibt, praktiziert und fungiert. Die techne orientiert sich am Leib, der etwas erscheinen lässt, erfindet, herstellt, sich aneignet und umformt.
Der vorliegende ist der 4. und letzte Band der Publikationsreihe »Kulturen der Leiblichkeit« des gleichnamigen DFG-Netzwerkes. Ihre Analysen verschiedener interdisziplinärer Themenfelder gelten der Leitfrage, was es für die Kulturwissenschaften bedeutet, zwischen Körperlichkeit und Leiblichkeit einen Unterschied zu machen.
Welche Themen und Schauplätze werden von deutschsprachigen Schriftstellerinnen und Schriftstellern seit 2000 in Szene gesetzt und diskutiert? Wie korrespondiert die aktuelle Gegenwartsliteratur mit dem Zeitgeschehen und gesellschaftlichen Diskursen? Die 21 Beiträge des Bandes erkunden den literarischen Umgang mit politischen und historischen Krisen, sie befragen interkulturelle Bezüge und analysieren die literarische Gestaltung der neuen Mehrsprachigkeit, wobei insbesondere innovative Schreibverfahren und Autorschaftsmodelle im Fokus stehen. Besprochen werden zudem neue Formen der Literaturvermittlung.
Sinnliches Denken. Eisensteins exzentrische Methode | Elena Vogman
CHF 45.00
Sergej Eisensteins Bildtheorie und Filmpraxis sind aufs Engste miteinander verbunden. Aus beidem entwickelte er ein Theoriewerk: ein immer wieder neu montiertes work in progress, dessen epistemische Obsession im physiologischen Denkpotential des Kinos selbst gründete. Auf der Suche nach den Ursprüngen eines solchen »sinnlichen Denkens« des Kinos legte Eisenstein die Kulturgeschichte neu aus. 1929 plante der Regisseur ein »Buch in Form einer Kugel«.
Dokumentation eines Forschungsprojektes zur Rezeption von Fotografien in Ausstellungen. Was erleben andere in einer Ausstellung, wie nehmen sie Bilder wahr? Das Erlebnis einer Ausstellung ist nach wie vor etwas wunderbar Intimes. Selbst wenn wir zu zweit durch die lichtgedämmten Räume spazieren, da und dort Halt machen vor einer grossformatigen Fotografie, so tauschen wir uns höchstens im Flüsterton aus und ringen auch da um Worte, den richtigen Ausdruck einer Empfindung. Insofern ist es nicht überraschend, dass die Forscher, die sich eben dieses Ausstellungserlebnis zum Gegenstand machten, in wenig ergründetes Terrain vorstiessen. Sie taten dies gemäss ihrer Herkunft aus Medienpsychologie, Bildwissenschaft und Kunst mit unterschiedlichen, zum Teil unkonventionellen Methoden. In fundierten Analysen verwandeln sie die dokumentierten, sehr heterogenen Erlebnisse in allgemeine Erkenntnisse und machen sie nun in diesem sorgfältig gestalteten Buch einem Publikum zugänglich. Auf mehreren typografischen Ebenen angelegt, von hervorragenden Abbildungen und Grafiken begleitet, gibt es einen Einblick ins Making-of eines Forschungsprojektes.