Process – Embodiment – Site | Sabine Gebhardt Fink
Ambient in der Kunst der Gegenwart
Ursprünglich für die Musik entwickelt, ist das Konzept des « Ambient » durch die Konstruktion eines vorübergehenden, prozessualen Ortes gekennzeichnet. Hergestellt wird dieser einerseits durch künstlerische Produktionsprozesse, die in bestehende Architektur- und Landschaftsräume verändernd eingreifen. Andererseits basiert « Ambient » auf kollektiven Praktiken. Sabine Gebhardt Fink erläutert, wie die ortspezifische Kunst der 1960er-Jahre weiterentwickelt und einer kritischen Re-Lektüre unterzogen wurde.
216 Seiten, Passagen Verlag, 2012
ISBN 978-3-7092-0008-7
Die Autorin geht der Frage nach, welche Raum- und Ortskonzeptionen in den 1990er Jahren – nach der kritischen Relektüre der Ortspezifik – in der Kunst Verwendung gefunden haben. Dabei erweist sich „The Ambient“ als Schlüsselphänomen.
Ursprünglich für die Musik entwickelt, ist das Konzept des „Ambient“ durch die Konstruktion eines vorübergehenden, prozessualen Ortes gekennzeichnet. Hergestellt wird dieser einerseits durch künstlerische Produktionsprozesse, die in bestehende Architektur- und Landschaftsräume verändernd eingreifen. Andererseits basiert „Ambient“ auf kollektiven Praktiken.
Sabine Gebhardt Fink erläutert, wie die ortspezifische Kunst der 1960er Jahre weiterentwickelt wurde. Sie beschreibt spezifische Formen immersiven ästhetischen Erlebens und beleuchtet den Einfluss des Ortskonzeptes von Ambient Music und Ambient Sound. Anhand künstlerischer Projekte von Ricardo Basbaum, Janet Cardiff, Alice Creischer / Andreas Siekmann / Christian von Borries, Thomas Hirschhorn, San Keller und Hendrikje Kühne / Beat Klein wird schließlich geklärt, was unter einer Ästhetik des Mit-Seins zu verstehen ist.
In welchen Städten möchten wir heute und in Zukunft leben? Wie verändern die Angst vor Terror und die großen Migrationsbewegungen, aber auch soziale Unterschiede unsere öffentlichen Räume? Welche Akteure sind an den komplexen Transformationen beteiligt? Die ambivalente Stadt setzt sich mit der zunehmenden Fragmentierung unserer Städte als Reaktion auf den wachsenden politischen, ökonomischen und sozialen Druck auseinander. Im Fokus steht die immer stärker werdende Forderung nach Sicherheit und Überwachung und das damit einhergehende Schwinden frei zugänglicher öffentlicher Räume, sozialer Durchmischung und kommunaler Teilhabe. Ergänzend dazu werden partizipative und selbst verwaltete Bewegungen vorgestellt, die sich diesen verschließenden Tendenzen entgegenstellen, sowie die Rolle der Fotografie in der Stadtforschung näher beleuchtet. Das Buch plädiert – auch in scheinbar unsicheren Zeiten – für gesellschaftliche Vielfalt und eine neue Relevanz des Konzepts der Offenen Stadt.
Die Bildwelten biologischer Experimentalsysteme als Kunst- und Theorieobjekt
Der Künstler Hannes Rickli befasst sich seit 20 Jahren mit audiovisuellen Aufzeichnungen aus dem Forschungskontext der Verhaltensbiologie. Die Videogramme eröffnen einen ungewöhnlichen Einblick in naturwissenschaftliche Versuchanordnungen. In diesem überschüssigen Beiwerk der wissenschaftlichen Daten, sozusagen im Schatten der Objektivität, wird erkennbar, dass die Herstellung wissenschaftlicher Tatsachen nicht einfach nach zuvor festgelegten Plänen erfolgt, sondern sich im physischen Widerstand zwischen menschlichen, technischen – und tierischen – Akteuren ereignet. Bei den Videogrammen handelt es sich um einen Typus instrumentaler Bewegtbilder, der von den Bildwissenschaften und der Bildtheorie bis anhin kaum beachtet worden ist. (dt./engl.)
In einer umfangreichen Untersuchung widmen sich Dieter Maurer und Claudia Riboni den frühesten Zeichnungen und Malereien von Kindern und auf diese Weise der «untersten» Struktur des Bildhaften und Ästhetischen: Wie erscheinen, «entstehen» Bilder? Welche Eigenschaften, Strukturen und Entwicklungen lassen sich in frühen graphischen Äusserungen beobachten? Sind frühe Bilder Produkte oder Prozesse? Sind frühe Bildmerkmale allgemein, abhängig vom Kontext ihrer Produktion, oder individuell? Worin besteht frühe bildhafte Erkenntnis und Ästhetik? Auf welche allgemeinen Bestimmungen von «Bild» oder «Bildern» verweist die Bildgenese? Auf welche allgemeinen Aspekte des frühen symbolischen Verhaltens verweisen frühe Bilder? Dieser vierte Band stellt eine Untersuchung des frühen Bildprozesses dar, Kinder in ihren ersten sechs Lebensjahren dokumentierend. Im Zentrum der Erörterung steht dabei die Frage, ob die Beschreibung von Bildern als fertige Produkte sich in einer Prüfung anhand des Bildprozesses bestätigen lassen oder aber relativiert beziehungsweise revidiert werden müssen. Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeitmit Xenia Guhl, Nicole Schwarz und Regula Stettler durchgeführt.