Kunst und Witz teilen beide eine Reihe von überraschenden Eigenschaften, nicht nur die sprichwörtliche Verknappung, die wie die Ökonomie des Witzes auch oft jene der Kunst ausmacht. Oft sind es Dekontextuierungen, Bedeutungsvertauschungen, Paradoxa und Ungereimtheiten, Chiasmen und Widersprüche, die zu den bevorzugten Mitteln beider gehören. Und wie der Gehalt eines Witzes durch seine Analyse eskamotiert wird, so erdrosselt nicht selten die Interpretation die Kunst, das Werk, sein Ereignis, indem sie diese auf ihre Deutung festlegt. Kein Kunstwerk geht in seiner Hermeneutik auf, wie umgekehrt jede noch so detaillierte Entzifferung der Pointe eben den »Witz« der Sache tilgt.
In ihrem viel zu früh unterbrochenen Denken ging es Mira Fliescher stets darum, Kunst, ästhetisches Denken, gewitzte Inversion und Strenge der dekonstruktiven Arbeit aufeinander zu beziehen und im besten Sinne miteinander »ins Spiel zu bringen«. Die hier versammelten Texte zeugen von der außerordentlichen Kraft eines Denkens, dessen Grundnote das anstimmt, was die Welt heute vielleicht am Nötigsten hat: die Unendlichkeit einer kritischen Urteilskraft.
Kunst und Witz teilen beide eine Reihe von überraschenden Eigenschaften, nicht nur die sprichwörtliche Verknappung, die wie die Ökonomie des Witzes auch oft jene der Kunst ausmacht. Oft sind es Dekontextuierungen, Bedeutungsvertauschungen, Paradoxa und Ungereimtheiten, Chiasmen und Widersprüche, die zu den bevorzugten Mitteln beider gehören. Und wie der Gehalt eines Witzes durch seine Analyse eskamotiert wird, so erdrosselt nicht selten die Interpretation die Kunst, das Werk, sein Ereignis, indem sie diese auf ihre Deutung festlegt. Kein Kunstwerk geht in seiner Hermeneutik auf, wie umgekehrt jede noch so detaillierte Entzifferung der Pointe eben den »Witz« der Sache tilgt.
In ihrem viel zu früh unterbrochenen Denken ging es Mira Fliescher stets darum, Kunst, ästhetisches Denken, gewitzte Inversion und Strenge der dekonstruktiven Arbeit aufeinander zu beziehen und im besten Sinne miteinander »ins Spiel zu bringen«. Die hier versammelten Texte zeugen von der außerordentlichen Kraft eines Denkens, dessen Grundnote das anstimmt, was die Welt heute vielleicht am Nötigsten hat: die Unendlichkeit einer kritischen Urteilskraft.
Eventisierung der Stadt | Gabriela Muri, Daniel Späti, Philipp Klaus, Francis Müller (Hg.)
CHF 49.90
Events sind ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Sie werden professionell geplant, mittels ausgeklügelter Dramaturgie gestaltet und vermitteln ein Gefühl von Exklusivität. Der Eventbegriff steht für ein spezifisches Spannungsfeld zwischen ökonomischen Verwertungskontexten und populären Praxisdimensionen. Vor dem Hintergrund dieser begrifflichen Unschärfe legt das Buch den Fokus auf Prozesse der Stadtentwicklung sowie das normative Potenzial von Mustern der Eventproduktion und -rezeption. Damit werden zum einen Stadtentwicklung und Eventproduktion als Treiber von Exklusionsprozessen verstanden. Zum anderen wird Eventisierung als ein Ineinandergreifen von Produktions- und Rezeptionsprozessen gesehen. Wir nehmen alle mehr oder weniger aktiv an Prozessen der Eventisierung teil und nehmen sie meist auch dankbar hin. Die Kehrseiten der Eventisierung und die Ungleichheiten, die sie hervorrufen, bleiben allerdings mehrheitlich unsichtbar. Am Beispiel von Zürich wird daher der Frage nachgegangen, wie Eventkulturen Prozesse und Praxen gesellschaftlicher Selbstverständigung neu ordnen und vernetzen.
Dokumentation eines Forschungsprojektes zur Rezeption von Fotografien in Ausstellungen. Was erleben andere in einer Ausstellung, wie nehmen sie Bilder wahr? Das Erlebnis einer Ausstellung ist nach wie vor etwas wunderbar Intimes. Selbst wenn wir zu zweit durch die lichtgedämmten Räume spazieren, da und dort Halt machen vor einer grossformatigen Fotografie, so tauschen wir uns höchstens im Flüsterton aus und ringen auch da um Worte, den richtigen Ausdruck einer Empfindung. Insofern ist es nicht überraschend, dass die Forscher, die sich eben dieses Ausstellungserlebnis zum Gegenstand machten, in wenig ergründetes Terrain vorstiessen. Sie taten dies gemäss ihrer Herkunft aus Medienpsychologie, Bildwissenschaft und Kunst mit unterschiedlichen, zum Teil unkonventionellen Methoden. In fundierten Analysen verwandeln sie die dokumentierten, sehr heterogenen Erlebnisse in allgemeine Erkenntnisse und machen sie nun in diesem sorgfältig gestalteten Buch einem Publikum zugänglich. Auf mehreren typografischen Ebenen angelegt, von hervorragenden Abbildungen und Grafiken begleitet, gibt es einen Einblick ins Making-of eines Forschungsprojektes.
Zone. Medienphilosophische Exkursionen | Michael Mayer
CHF 25.00
Logik, Funktion und Praxis der Grenze gehören zum festen Inventar abendländischen Denkens. Grenzen zu setzen gilt als Ausdruck disziplinierender Fürsorge, sie zu übertreten als Provokation, ihre Sicherung als primärer Akt staatlicher Souveränität. Stets geht es um eine Demarkation, die den Unterschied macht und das Unterschiedene. Inspiriert vom Bild der Zone, das Andrej Tarkowskij in seinem Film »Stalker« entwirft, erprobt der Band eine andere Geste: Wir überschreiten keine Grenzen mehr, wir betreten Zonen – jenen »Raum«, der stets »dazwischen« liegt, jenes Dritte als Mitte und Mittleres, als Medium.