Wiederholung und Extase | Milo Rau, Rolf Bossart [E-Book PDF]
Der Band erörtert Begriffe, die die ästhetische Theorie und Praxis von Milo Raus International Institute of Political Murder IIPM beschreiben, reflektieren und in einen allgemeinen Kontext stellen. Historisch-kritische, repräsentationstheoretische und handlungstheoretische Aspekte künstlerischer Akte werden – ausgehend von konkreten Projekten, Arbeitsproblemen und philosophischen Erwägungen – programmatisch verhandelt. Die untereinander kommunizierenden Überlegungen stellen dabei bewegliche Denk-Figuren dar, die präzise Blicke auf die Methodik «realistischer» künstlerischer Arbeit mit historischer und politischer Analyse vereinen.
Milo Rau und sein International Institute of Political Murder (IIPM) haben in den letzten zehn Jahren die Ästhetik des zeitgenössischen Theaters mit zahlreichen Aufsehen erregenden Produktionen geprägt. Von den Reenactments (Die letzten Tage der Ceausescus, Hate Radio, Breiviks Erklärung) über die Prozessformate (Die Moskauer und Die Zürcher Prozesse, Das Kongo Tribunal) und die biographischen Erzählstücke (The Civil Wars, The Dark Ages und Empire) bis hin zur Repräsentations-Trilogie (Five Easy Pieces, Die 120 Tage von Sodom und Histoire du Theâtre) stehen immer wieder Fragen zum Verhältnis von Realität und Realismus, Geschichte und Abweichung, Wiederholung und Variation im Zentrum der Auseinandersetzung: Wie verhält sich ein Ereignis zu seiner Wiederholung? Wo verläuft die Trennlinie zwischen massenmedialer Wiederholung und kulturellem Gedächtnis? Wie kann Theater einen öffentlichen Raum schaffen, in dem Schauspieler und Zuschauer gezwungen sind, die persönliche Verantwortung für das, was sie tun und sehen, zu übernehmen? Welches sind geeignete theatrale Akte zur Herstellung einer solchen Verantwortlichkeit? Wie kann Kunst den Punkt erreichen, an dem die Spielakte einen Diskurs, eine kollektive symbolische Ordnung oder eine bestimmte Geschichtsdeutung verschieben können? Welches sind die künstlerischen Strategien, die dem Politischen im Sinne einer Entscheidungssituation Raum geben? Und inwiefern ist das Theater des IIPM ein Theater des Erscheinenlassens?
Der Band erörtert Begriffe, die die ästhetische Theorie und Praxis des IIPM beschreiben, reflektieren und in einen allgemeinen Kontext stellen. Historisch-kritische, repräsentationstheoretische und handlungstheoretische Aspekte künstlerischer Akte werden – ausgehend von konkreten Projekten, Arbeitsproblemen und philosophischen Erwägungen – programmatisch verhandelt. Die untereinander kommunizierenden Überlegungen stellen dabei bewegliche Denk-Figuren dar, die präzise Blicke auf die Methodik «realistischer» künstlerischer Arbeit mit historischer und politischer Analyse vereinen.
Reihe DENKT KUNST des Instituts für Theorie (ith) der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und des Zentrums Künste und Kulturtheorie (ZKK) der Universität Zürich. Dieser Band erscheint gleichzeitig als Band 13 in der Reihe «subTexte» (Hg. Anton Rey), Institute for the Performing Arts and Film, Zürcher Hochschule der Künste. Publiziert im Rahmen des vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierten Forschungsprojekts «Reenactment, Sondierungen zu einem theatralen Format».
ZHdK: Institut für Theorie (ITH) / Institute for the Performing Arts and Film (IPF)
Der Band erörtert Begriffe, die die ästhetische Theorie und Praxis von Milo Raus International Institute of Political Murder IIPM beschreiben, reflektieren und in einen allgemeinen Kontext stellen. Historisch-kritische, repräsentationstheoretische und handlungstheoretische Aspekte künstlerischer Akte werden – ausgehend von konkreten Projekten, Arbeitsproblemen und philosophischen Erwägungen – programmatisch verhandelt. Die untereinander kommunizierenden Überlegungen stellen dabei bewegliche Denk-Figuren dar, die präzise Blicke auf die Methodik «realistischer» künstlerischer Arbeit mit historischer und politischer Analyse vereinen.
Künstlerische Forschung. Ein Handbuch | Jens Badura, Selma Dubach et al. (Hg.)
CHF 45.00
Die Debatte um »Künstlerische Forschung« hat einen hohen Grad an Differenzierung erreicht, sei es in ihrer allgemeinen, theorieorientierten Dimension, sei es auf der Ebene der Praxis des künstlerischen Forschens selbst. Alles deutet darauf hin, dass sich die Künstlerische Forschung an der Schwelle zu einer Institutionalisierung befindet. Ziel des Bandes ist es nicht nur, eine Bestandsaufnahme der unterschiedlichen Frage- und Themenstellungen zu erstellen, sondern auch jene Kontroversen abzubilden, aufgrund derer man den Prozess einer vorschnellen »Disziplinierung« der künstlerischen Forschung kritisch betrachten mag. Entlang einiger Leitfragen entwirft der Band eine Topographie des gesamten Feldes der Debatte um künstlerische Forschung.
344 Seiten, Diaphanes, 2015
ISBN 978-3-03734-880-2
Ästhetisches Denken | Florian Dombois, Mira Fliescher, Dieter Mersch, Julia Rintz (Hg.) [E-Book PDF]
Nicht-Propositionalität, Episteme, Kunst
Anstelle eines «ästhetischen Denkens» verhandelt die Debatte um artistic research vor allem institutionenkritische Fragen wie die Verortung von Kunst als Forschung in der Bologna-Reform oder die Subsumption künstlerischer Praxis unter einen unangemessenen Begriff wissenschaftlicher Forschung. Was aber wäre die eigentliche epistemische Kraft von Kunst? Wären nicht sowohl die eingefahrenen Modelle der «Institution Kunst» als auch ein auf Propositionalität und Aussagewahrheit beschränkter Erkenntnisbegriff zu umgehen, um ästhetisches Denken umreissen zu können? Im Buch werden dazu künstlerische und philosophische Positionen vorgestellt. Zudem entwirft eine Tool-Box eine alternative Karte von relevanten Feldern des ästhetischen Denkens, um der Debatte neue Begriffe an die Hand zu geben.
304 Seiten (PDF), Diaphanes, 2014
ISBN 978-3-0-3734667-9
Eventisierung der Stadt | Gabriela Muri, Daniel Späti, Philipp Klaus, Francis Müller (Hg.)
CHF 49.90
Events sind ein fester Bestandteil unseres Alltags geworden. Sie werden professionell geplant, mittels ausgeklügelter Dramaturgie gestaltet und vermitteln ein Gefühl von Exklusivität. Der Eventbegriff steht für ein spezifisches Spannungsfeld zwischen ökonomischen Verwertungskontexten und populären Praxisdimensionen. Vor dem Hintergrund dieser begrifflichen Unschärfe legt das Buch den Fokus auf Prozesse der Stadtentwicklung sowie das normative Potenzial von Mustern der Eventproduktion und -rezeption. Damit werden zum einen Stadtentwicklung und Eventproduktion als Treiber von Exklusionsprozessen verstanden. Zum anderen wird Eventisierung als ein Ineinandergreifen von Produktions- und Rezeptionsprozessen gesehen. Wir nehmen alle mehr oder weniger aktiv an Prozessen der Eventisierung teil und nehmen sie meist auch dankbar hin. Die Kehrseiten der Eventisierung und die Ungleichheiten, die sie hervorrufen, bleiben allerdings mehrheitlich unsichtbar. Am Beispiel von Zürich wird daher der Frage nachgegangen, wie Eventkulturen Prozesse und Praxen gesellschaftlicher Selbstverständigung neu ordnen und vernetzen.